Im Ulmer Münster befinden sich insgesamt fünf Orgeln, von denen die Hauptorgel, die größte Orgel in der württembergischen Landeskirche, das bedeutendste Instrument ist.
Die Reihe der bedeutenden Münsterorgeln beginnt mit dem Neubau von Caspar Sturm in den Jahren 1576-1578 (20 Register, drei Manuale und Pedal), die 1699 und in den Folgejahren auf 39 Register erweitert wird.
Georg Friedrich Schmahl baute dieses Instrument in den Jahren 1730 bis 1735 grundlegend um und erweiterte es auf 45 Register mit 3442 Pfeifen. Diesem Instrument folgte in den Jahren 1849 bis 1856 (nach 18 Jahren Vorplanung) ein Neubau von Eberhard Friedrich Walcker mit 100 Registern auf vier Manualen, 4 freien Kombinationen, Koppeln, Oktavkoppeln, Walze und Doppelpedal. Orgelprospekt und die neogotische Empore entwarf der damalige Münsterbaumeister Ferdinand Thrän. Dieses Instrument sorgte in der Fachwelt für großes Aufsehen, Aristide Cavaillé-Coll nannte es ein „prachtvolles, gigantisches Werk“.
Um den Ausbau des Hauptturmes und die damit verbundenen notwendigen statischen Baumaßnahmen durchführen zu können, wurde diese Orgel 1882 bereits wieder abgebaut. 1889 erfolgte der Wiedereinbau des erweiterten Werkes durch Walckers Söhne Eberhard, Heinrich und Friedrich. In der nun 109 Register umfassenden Orgel wurde der gesamte Bestand von 1856 wieder verwendet. Das dreimanualige Werk umfasste 6810 Pfeifen, Kegelladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur, Barkermaschinen, Registerschweller, Koppeln und Nebenzüge. In den Jahren 1927 bis 1929 wurde die Traktur in eine pneumatische umgebaut.
Seit 1890 erklingt im Ulmer Münster täglich in der Mittagszeit Orgelmusik. Zu Beginn der Reihe in der Regel zwischen 11 und 12 Uhr. Momentan zwischen Mai und September sowie in der Adventszeit von 12 bis 12:30 Uhr (jeweils von Dienstag bis Samstag) als „Orgelmusik zur Mittagszeit“ bzw. als „Orgelmusik im Advent“. Sonntags erklingen von Ostern bis Ende September sowie an den Adventssonntagen Konzerte von 11:30 Uhr bis 12:15 Uhr. Den Abschluss der Orgelkonzerte bildet das „Festliche Weihnachtskonzert“ am zweiten Weihnachtstag.